Die UBV (Unabhängige Bürgervereinigung) Elsenfeld lud am Dienstagabend die interessierten Elsenfelder Bürgerinnen und Bürger zum Ortstermin und zur Besichtigung eines eventuell angedachten Hochwasserschutzes für den Elsenfelder Altort ein.
Mehr als 100 Elsenfelder folgten dieser Einladung und besichtigten den Verlauf eines möglichen Hochwasserschutzes durch die Angelgärten am Main zur Elsava bis hin zum Elsavapark.


Der 1. Vorsitzende der UBV, Thomas Becker und die anwesenden UBV Marktgemeinderätinnen und -räte gaben anhand von angebrachten Markierungen im Gelände sachdienliche Hinweise über einen möglichen Verlauf und die Höhe und Ausmaße eines eventuellen Hochwasserschutzes.
Bei der anschließenden Diskussionsrunde mit allen Teilnehmern im Elsenfelder Bürgerzentrum stellte Thomas Becker, unter Beachtung aller Abstands- und Hygienevorschriften, die Varianten eines möglichen Deichverlaufes sowohl am Main als auch an der Elsava anhand einer PowerPoint-Präsentation auf der Großbildleinwand vor.
Die Diskussionsrunde war eröffnet und viele Fragen wurden von den vorwiegend direkt von einem möglichen 100-jährigen Hochwasser betroffenen Anliegern und Anwohnern aus den betroffenen Bereichen von Elsava und Main gestellt:

  • Wie wirkt sich ein Hochwasserschutz bei eine hundertjährigen Hochwasser auf die Anwesen links der Elsava, an den Straßen Am Dammshof, Forstweg, Bahnhofstraße aus, werden diese Gebiete dann vielleicht betroffen sein?
    Hier ist vorausschauende Planung nötig!
  • Wie können betroffene Einzelobjekte geschützt werden? Wie kann so etwas aussehen, wer bezahlt das?
  • Wie wirkt sich ein steigendes Grundwasser auf Kanalisation und Gebäudekeller aus?
  • Wie und wo können ausreichende Retentionsräume entstehen? Wären Flutpolder auf der Lache und/oder der Akzo-Wiese denkbar?
  • Bestünde die Möglichkeit durch Uferabflachung und -verbreiterung einen natürlichen Hochwasserschutz für ein Elsavahochwasser zu schaffen?
  • Wer zahlt den Hochwasserschutz?

Genau so wurden Stimmen laut, die generell anzweifeln, dass ein Hochwasserschutz überhaupt von Nöten ist:
„Die Hauptstraße ist weit weg vom Main, das Mainvorland war früher Sumpfland, wir brauchen keinen Hochwasserschutz“.

Der 2. Bürgermeister Berthold Oberle bat alle Anwesenden um Verständnis, wenn nicht zu allen Fragen erschöpfend Rede und Antwort gegeben werden kann, da zum augenblicklichen Stand der Planungen über Kosten und Finanzierungen noch keine endgültige Auskunft gegeben werden kann.

Wichtig für die Besucher zu wissen war auch, was mit den Angelgärten geschieht und wie es damit weiter geht, wenn ein Hochwasserschutz gebaut werden würde. Hier muss gemeinsam nach Lösungen gesucht werden!
Auch auf die Gefahr einer gefühlt noch größeren Distanz zum Main durch einen Deich, zusätzlich zu dem bereits vorhandenen Bahndamm wurde hingewiesen.

Thomas Becker und die Gemeinderät*innen der UBV Fraktion, versuchten zu allen Fragen und Anmerkungen nach bestem Wissen und Gewissen als auch nach dem Stand der augenblicklichen Planungen eine Antwort zu geben.
Wo dies nicht möglich war, wurden die Fragen von Carmen Stripp und Thomas Becker aufgeschrieben.
Diese werden, mit der Bitte um Beantwortung, an die Rathausverwaltung weitergeleitet.

Elsenfelds 3. Bürgermeisterin, Anne Becker befand sich ebenfalls unter den Teilnehmern.
Sie betonte dass alle Einwohner von Elsenfeld im Rahmen einer Bürgerversammlung mitgenommen werden!
Auch der ehemalige 2. Bürgermeister des Marktes Elsenfeld, Otto Klug, übergab ein Schreiben an die UBV, auf welchem er seine vielfältigen Fragen, Überlegungen und Gedanken zum Hochwasserschutz für Elsenfeld zu Papier brachte.

Um 21:30 beendete Thomas Becker die Veranstaltung und bedankte sich persönlich und im Namen der UBV für das überwältigende Interesse der Bürgerschaft und die vielen konstruktiven, ernsthaften und guten Anregungen zum Thema Hochwasserschutz für Elsenfeld.